Das zweite Jahrzehnt ist gekennzeichnet durch den Neubau eines Tribünendaches, das gleichzeitig optimale technische Erneuerungen ermöglichte.  Das Ensemble wuchs und viele neue Kräfte wurden dazugewonnen. Die Kinder- und Jugendgruppe wuchs zu Dutzenden heran und wurde in Eigeninszenierungen, aber auch behutsam in die Familien- und Abendstücke eingebaut. Im Kindertheater wurde überwiegend Bewährtes auf die Bühne gebracht: „Pippi“, „Ronja“, „Jim Knopf“ , „Dschungelbuch“ und „Hotzenplotz“ durften nicht fehlen, aber auch neue Originalstoffe erwiesen sich als durchaus erfolgreich: „Mirinda Zauberwind“ und „Winnie Wackelzahn“ erfreuten vor allem kleinere Kinder. Gleich zweimal wurde „Der Name der Rose“ zum großen Freilichtspektakel.  „Die Päpstin“ wurde in monumentalen Kulissen gegeben.  Das amerikanische Musical  wurde durch „Cabaret“ und die bereits dritte Inszenierung von „Anatevka“ vertreten.

Auch deutsche Musicals fanden den Weg auf unsere Bühne. Heinz-Rudolf Kunzes „Sommernachtstraum“ ist zu nennen und zuletzt „Dracula, das Musical“ und der Hamburger Bühnenhit „Heiße Ecke.“

Das neue Jahrtausend brachte der Freilichtbühne eine Hinwendung zu Stücken, die bereits als Roman oder als Film erfolgreich waren. Pralles Bühnenleben versprachen die Dumas-Romane „Glöckner von Notre Dame“ oder „Graf von Monte Christo“, aber auch „Don Camillo“ und „Dracula“ fanden ihr Publikum.  Ein Überraschungserfolg wurde „Sister Act“ im Supersommer 2003. Der Filmerfolg „Wie im Himmel“ erlebte bei uns 2008 seine norddeutsche Theaterpremiere.
Als Winterproduktion wurde Goethes „Faust“ überaus erfolgreich 2004 in einer Mindener Industriehalle aufgeführt.
Im Kindertheater wurden auf der Freilichtbühne die Disney-Adaptionen „Mulan“, „Simba“ sowie der Funke- Romanerfolg „Herr der Diebe“ erstmals gezeigt.

n den Neunziger Jahren hat die Freilichtbühne ihr Programm gefunden. Die Stückauswahl reicht von Klassikern wie Lessings "Nathan der Weise", über die Fast-Klassiker wie Dürrenmatts "Die Physiker" bis hin zu bei den Kindern beliebten Stücken wie "Cinderella" oder "Die kleine Hexe".

Petes Shaffers Rückblick auf das Leben des Wolfgang Amadeus Mozart scheint dem Publikum besonders ans Herz gewachsen zu sein. "Amadeus" wird gleich zweimal aufgeführt, zunächst im Winter im Kulturzentrum BÜZ und dann anschließend im Sommer an der Freilichtbühne Porta.

Doch nicht nur im Freien machten die Akteure der Porta-Bühne Theater. Auch im Innenraum wurde und wird seit vielen Jahren regelmäßig sowohl Kindertheater als auch Theater für Erwachsene gespielt. In der Stadt Minden sind Amateuraufführungen von bissigen und zeitkritischen Studiostücken fester Bestandteil des Kuturlebens. So hat die Freilichtbühne Porta Dario Fo in Minden bekannt gemacht. "Das Tagebuch der Anne Frank" und "Einer flog über das Kuckucksnest" waren stets ausverkaufte Renner.

Schon 1985/86 wurde brandaktuelle Kroetz-Stück "Furcht und Hoffnung der BRD" gezeigt. 1989 folgte "Die Palästinenserin" von Sobol. Dies zeigt, dass die Freilichtbühne Porta mit der Auswahl ihrer Stücke mitten in der Tagesaktualität steht und sich nicht scheut , auch heiße Eisen anzufassen und sich darüber mit dem Publikum auseinanderzusetzen.

Ab Mitte der 70er Jahre wurde auf anspruchsvolle Unterhaltung gesetzt. Höhepunkte waren
"Die Dreigroschenoper" 1978 und 1984,
"Ritter von Mirakel" 1980/81,
"Anatevka" 1983/84,
"Mutter Courage" 1990,
"Andorra" 1993,
"Nathan der Weise" 1995,
"Amadeus" 1997.

Das Kindertheaterprogramm zeichnete sich seit den 70er Jahren durch konsequente Abkehr vom traditionellen Märchenstoff aus: "Pippi Langstrumpf", "Die kleine Hexe", "Tom Sawyer", "Pinocchio", "Klaus Klettermaus", "Hotzenplotz", "Die Schatzinsel", "Das Dschungelbuch", "Die Schöne und das Biest" und "Ronja Räubertochter" waren Stücke, die Tausenden von jungen Besuchern Freilichttheater in anerkannter Porta-Qualität näher brachten. Viele Aufführungen waren schon Monate im voraus ausverkauft.

Auch im Abendspielplan wurde jahrelang nach neuen Wegen gesucht, um den ständigen Besucherrückgang aufzufangen. Man entschied sich, die Klassiker abzulösen. Auf "Jungfrau von Orleans", "Die Räuber", "Ein Sommernachtstraum" folgten "Die drei Musketiere", "Robin Hood", "Ledersstrumpf" und "Das Wirtshaus im Spessart".

In der Vorkriegszeit war die Freilichtbühne eine Einrichtung des Jugendwohlfahrtausschusses der politischen Gemeinde Barkhausen, also gewissermaßen eine halbstaatliche Einrichtung. Bei der Wiedergründung der Bühne nach dem Kriege im Jahre 1954 setzte man auf Unabhängigkeit in der Trägerschaft eines eingetragenen Vereins.

Im Spielplan fühlte man sich zunächst dem Namen Goethes verpflichtet und setzte sein Freilichtdrama "Egmont" auf den Plan. Konsequent auf der Richtungslinie der Adenauer-Jahre erschienen anschließend wiederum die "Nibelungen", "Faust", "Wilhelm Tell", "Götz von Berlichingen", aber erstmals auch die unverfänglichen Shakespeare-Komödien "Was Ihr wollt", "Die lustigen Weiber von Windsor" und "Wie es euch gefällt" auf den Spielplan.

Keine Experimente! - Doch der einsetzende Besucherrückgang musste gestoppt werden. Als wirksames Mittel erwiesen sich die seit 1961 gespielten Märchen der Gebrüder Grimm, sehr liebevoll inszeniert.

Die sozialistisch-gesellschaftskritischen Strömungen der Theaterkultur wurden durch die Jugendbewegung unterlaufen, die zur gleichen Zeit anderen Zielen dienend weite Kreise der Bevölkerung erfasste. Natur- und Landschaftserleben, Rückbesinnung auf Werte der Ahnen, Liebe zum Volk und deutscher Wesenheit waren Antriebsmomente, die auch die Gründer der Porta Freilichtbühne bewegten und die für die Stückauswahl der ersten Jahre entscheidend wurden. Der Name "Heimatspiele" war zugleich auch Programm dieser Einrichtung.

Nach der Gleichschaltung durch das Propagandaministerium wurden nur noch Stücke aufgeführt, die Werbeträger der NS-Ideologie waren. Über die Theateraufführungen hinaus wurde die Bühne mehrfach als Versammlungspunkt NS-staatlicher Veranstaltungen, wie z.B. der Grundsteinlegung des nie vollendeten Schlagether-Denkmals auf dem Jacobsberg, genutzt.